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Was war das Erste, was du heute morgen nach dem Aufstehen gemacht hast? Was war das Erste, was du gestern morgen nach dem Aufstehen gemacht hast? Was wird das Erste sein, was du morgen nach dem Aufstehen machen wirst? Die Chance ist groß, dass die Antwort auf alle drei Fragen die gleiche ist.
Menschen entscheiden nicht vollkommen frei über ihr Handeln, sondern unterliegen oft seit langem etablierten Gewohnheiten. Um was es sich genau bei Gewohnheiten handelt, welche physiologischen Prozesse in unserem Körper dabei ablaufen und wie man durch Gewohnheiten sein Leben in jedem Bereich verbessern kann, erfährst du in diesem Buch.
„Veränderungen sind möglicherweise nicht schnell und nicht immer einfach. Aber mit Zeit und Mühe kann fast jede Gewohnheit umgestaltet werden. “
Laut Duhigg bezeichnet eine Gewohnheit eine Handlung oder Verhaltensweise, die wir regelmäßig zeigen und uns durch ständige Wiederholung angeeignet haben.
Viele Menschen rauchen, obwohl sie wissen, dass es ihnen schadet. Viele Menschen snacken vor dem Fernseher, obwohl sie wissen, dass es sie langfristig krank machen kann. Andere Menschen wiederum stehen aber auch jeden Morgen früh auf und beginnen ihren Tag mit einem schweißtreibenden Workout und halten sich dadurch fit. Laut Duhigg beruhen über 40% unserer täglichen Handlungen nicht auf bewussten Entscheidungen.
Was Menschen mit guten Eigenschaften (frühes Aufstehen, sportlich, gesund, erfolgreich) dabei von Menschen mit den schlechten Eigenschaften (Snoozer, ungesund, wenig erfolgreich) unterscheidet, sei nicht die individuelle Willenskraft. „Erfolgreiche“ Menschen hätten sich die Dinge, die ihnen gut tun, einfach nur zur Gewohnheit gemacht und müssten so keine Willenskraft mehr dafür aufbringen. Weil es oftmals Willenskraft kostet, sich für die langfristig gute, im Moment jedoch weniger attraktive Alternative zu entscheiden, würden die „nicht-erfolgreichen“ Menschen daher beim Aneignen der guten Eigenschaften scheitern, da ihnen die passenden Gewohnheiten fehlten.
„Champions machen keine außergewöhnlichen Dinge. Sie machen gewöhnliche Dinge, aber sie machen sie ohne nachzudenken, zu schnell, als dass das andere Team reagieren könnte. Sie folgen den Gewohnheiten, die sie gelernt haben.“
"Die Macht der Gewohnheit" erklärt präzise, warum der Mensch zwar seinen Gewohnheiten unterliegt, zeigt jedoch auch direkt, was es braucht, um diese individuell zu ändern. Dies ist nicht einfach nur durch Selbstdisziplin und Willenskraft zu schaffen, sondern durch die Analyse des gewohnheitlichen Verhaltens und durch Änderung bestimmter Teilaspekte. Duhigg zeigt in seinem Buch, wie verbreitet das Wissen über Gewohnheiten ist und wie Konzerne jedes Jahr Milliarden ausgeben, unsere Angewohnheiten auszunutzen oder sogar zu verändern.
„Willenskraft ist nicht nur eine Fähigkeit. Es ist ein Muskel, wie die Muskeln in Ihren Armen oder Beinen, und er wird müde, wenn er härter arbeitet, sodass für andere Dinge weniger Kraft übrig bleibt.“
Wie kein anderes Buch erklärt "Die Macht der Gewohnheit" warum wir handeln, wie wir handeln. Es ist wohl eines dieser Bücher, bei dem man sich beim Lesen an mehreren Stellen denkt: „Ach deswegen ist das so!“.
Die anschauliche Darstellung der Gewohnheitsschleife überzeugt nicht nur grafisch, sondern wird auch durch die wissenschaftlichen Untersuchungen untermauert, die nebenbei wirklich spannend zu lesen sind. Wie unsere Gewohnheiten durch Werbung und Produkte ausgenutzt und beeinflusst werden, unterstützt die behandelte Thematik sinnvoll und ist zum Teil augenöffnend.
Unser Fazit:
"Die Macht der Gewohnheit" bekommt von uns 5/5 Sternen und damit das Attribut „Muss man gelesen haben!“
Nicht nur, dass es das Thema Gewohnheiten auf beispiellose Art darlegt und erklärt, es liefert auch die Grundlage für viele weitere Bücher wie beispielsweise Die 1%-Methode.
Neben der inhaltlichen Tiefe ist es sehr anschaulich geschrieben. So werden theoretische Zusammenhänge grafisch vereinfacht und die einzelnen Aspekte werden durch Beispiele aus der Vergangenheit untermauert.
An dem wissenschaftlichen Anspruch ist nichts auszusetzen. Auch für Leser, die sich weniger für die Theorie und mehr für die direkte Umsetzung von neuen Gewohnheiten interessieren, würden wir empfehlen, "Die Macht der Gewohnheit" zuerst zu lesen und danach andere Bücher über das Thema, da es die absolute Grundlage des Themas bildet.
"Die Macht der Gewohnheit" ist im Piper-Verlag erschienen und ab 12 € (Taschenbuch) erhältlich. Hier geht's direkt zum Buch*
Über den Autor:
Charles Duhigg ist ein US-amerikanischer Journalist und Sachbuchautor. Er war Reporter für die New York Times und schreibt mittlerweile für das Magazin The New Yorker. 2013 erhielt Duhigg den Pulitzer-Preis für aufklärende Berichterstattung seiner 10 Artikel umfassenden Reihe über die Geschäftspraktiken von Apple und anderen großen Technologieunternehmen in den Vereinigten Staaten. Duhigg lebt in Santa Cruz, Kalifornien.
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