★★★★
Ich war lange nicht mehr so gespannt auf ein Buch, wie auf „Millionärin von Nebenan“ von Stephanie Raiser, welches erst am 20. April 2021 erschienen ist. Denn ihre Geschichte macht unfassbar neugierig: Von der Heilpraktikerin „in Teilzeit“ zu sechsstelligem Monatseinkommen innerhalb von wenigen Monaten? Ich will wissen, was dahinter steckt - und das verrät sie in diesem Buch!
„Wer nichts verändern will, wird auch das verlieren, was er bewahren möchte.“ Gustav Heinemann
„Millionärin von Nebenan“ erzählt eine Geschichte über das (Money) Mindset und den unternehmerischen Erfolg einer „stinknormalen“ Ehefrau und Mutter von Nebenan, die bis April 2018 überhaupt noch nicht mal daran dachte, ihr Leben zu ändern - und zeigt, wie diese Reise jeder nachmachen kann.
Denn Stephanie verdiente bis dahin als Heilpraktikerin ungefähr 20.000€ im Jahr. Und der einzige Grund, diesen Status Quo zu hinterfragen, waren ausufernde Kosten für ihren Hausumbau. Also buchte sie ein Coaching, stellte ihr Leben auf den Kopf, startete ihr neues Business im Sommer 2018 und nahm im ersten Monat 22.500€ und bis Ende des Jahres 2018 325.000€ ein.
Nicht einmal 2 Jahre später ist sie Multimillionärin und veröffentlicht ein Buch darüber, wie sie diesen Prozess erlebt hat und wie ihn jeder andere auch durchleben kann. Dabei erzählt sie auf den ca. 270 Seiten aus ihrer Perspektive, was sie in ihrem Denken geändert hat, welche Reaktionen so eine Veränderung in ihrem Umfeld bewirkte und wie sie auch ihre Rolle in der Familie und als Ehefrau neu finden musste.
„Wir halten unsere Idole gerne für Superhelden, die schon von Geburt an andere Voraussetzungen hatten als wir. Wir wollen nicht glauben, dass sie relativ normale Menschen sind, die sich selbst zu außergewöhnlichen Menschen gemacht haben.“ Carol Dweck
Der Hauptfokus von „Millionärin von Nebenan“ liegt dabei ganz klar auf dem Mindset. Das Ziel des Buches ist es, dass der Leser erkennt, wie er sein Mindset formen, sein Unterbewusstsein umprogrammieren und seine negativen Glaubenssätze über Geld eliminieren kann - und muss. Ausgehend von der Frage „Was willst du eigentlich wirklich?“ nimmt Stephanie die Leser also mit durch die verschiedensten Etappen ihrer eigenen Reise:
Warum und wie das Gesetz der Anziehung funktioniert, welche Rolle Manifestation und Dankbarkeit dabei spielen, wie man sich die richtigen Ziele setzt und das richtige Money Mindset ausbildet, aber auch warum das eigene Umfeld so wichtig ist, wie man dabei seine Rolle in der Familie neu findet und warum Verkaufen und reich sein in Deutschland so verpöhnt ist - und was man daran ändern kann. Das volle Programm.
Dabei ist jedes Thema stets mit Beispielen aus ihrem eigenen Prozess oder Geschichten hinterlegt und endet mit konkreten Handlungsempfehlungen und Übungen, wie wir sie z.B. bereits von Bodo Schäfer kennen. Diese werden unterstützt durch den kostenlosen Bonus-Bereich ihrer Website, der viele Videos und Übungen von ihr enthält.
„Das bisherige Denken, das bisherige Wie und die bisherigen Herangehensweisen haben dich nochmal wohin gebracht? Genau: zu deinen aktuellen Ergebnissen.“
Besonders beeindruckt hat mich persönlich, wie deutlich und einleuchtend sie es schafft, gewisse Konzepte, über die man schon hundertmal in anderen Büchern gelesen hat, auf den Punkt zu bringen. Während z.B. „The Secret“ oder andere eher spirituell angehauchte Mindset-Bücher sich damit zufriedengeben zu behaupten, man müsse sich Dinge nur vom Universum wünschen, dann würden sie kommen, erklärt Stephanie den Schritt dahinter:
Die 1) Änderung in deinen Gedanken und Glaubenssätzen löst 2) Emotionen bei dir aus, die wiederum 3) zu Handlungen führen, die deine neue Realität bestimmen.
Umso wichtiger ist es also, beim Denken anzusetzen und sich nicht von seinem Unterbewusstsein austricksen zu lassen. Denn: Obwohl wir bewusst vielleicht etwas ganz anderes denken, der wahre Chef ist das Unterbewusstsein, das tief geprägt ist, von Glaubenssätzen, die wir schon unser ganzes Leben lang hören, wie z.B. „Geld verdirbt den Charakter“ oder „Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach.“ und Co.
„Dein Bewusstsein ist nur leider in der Unterzahl. 5 gegen 95. Daher kannst du dir ausrechnen, wer das Rennen schon seit Jahren für sich entscheidet.“
In diesem Kontext fand ich Stephanies Darstellung von dem deutschen Bild von reichen und erfolgreichen Menschen besonders spannend - und traurig zugleich. Sie berichtet, dass sie Vorurteile gegenüber Reichtum erfahren hat, wie viele Menschen ihr begegnet sind, die zweifelten, mit ihrem Erfolg könne bei den Umsätzen zwangsläufig nicht alles mit rechten Dingen zugehen und warum gerade deswegen das eigene Umfeld so eine besonders wichtige Rolle spielt.
„Wir Menschen sind so gestrickt, dass du das für dich aktuell Unmögliche schlechtreden musst. Du darfst es nicht hören wollen, dass etwas Außergewöhnliches auch für dich möglich wäre. Warum? Weil das bedeuten würde, dass es auch für dich möglich ist. Und das wiederum würde bedeuten, du müsstest etwas ändern.“
Unser Fazit:
Ich könnte stundenlang weiterschreiben über all die Erkenntnisse, die das Buch für mich bereit hielt - und das, obwohl ich mich bereits nicht erst seit gestern intensiv mit meinem eigenen Mindset beschäftige. Das Wichtigste für mich ist jedoch: Sie versteht es, wie bisher keine andere Autorin oder kein anderer Autor, deutlich zu machen, dass es gut ist, mehr zu wollen. Dass man dankbar sein kann, für das was man hat UND sich weiterzuentwickeln und zu wachsen.
Ihr Beispiel ist nicht abstrakt. Sie ist kein reicher Mann in Babylon, der sagt, Reichtum ist gut, sondern Stephanie - von nebenan eben, was unfassbar motivierend wirkt. Endlich eine deutsche Autorin, die ihre Erfolgsgeschichte nahbar erzählt und zeigt: Jeder DARF mehr wollen und KANN mehr erreichen. Vielleicht ist sie genau aus dem Grund die richtige für den Job, „reich sein“ in Deutschland wieder zu etwas Erstrebenswertem zu machen.
„Wir reden Ungern über Geld. Es sei denn, es ist zu wenig da. Aber definitiv reden wir nicht gern über viel Geld. Darüber, Geld haben zu wollen. Darüber, Geld gut zu finden. Das tun wir nicht.“
Auch wenn viele bescheidene Leser vielleicht trotzdem zuerst denken mögen „Ich könnte das doch nicht, was sie geschafft hat.“, sind es vielleicht gerade diese Leser, die ihre Worte bitter nötig haben und genau mit diesem Buch anfangen sollten.
Also - besonders an alle Frauen da draußen: Tut euch den Gefallen und bestellt euch Stephanies Buch! Ich habe selten so einen Motivationsschub bekommen, mein Leben in die Hand zu nehmen, wie nach diesen 270 Seiten! Das sind die 18,99€ mehr als wert!
„Du erinnerst dich: Deine Gedanken von heute formen deine Realität von morgen, von nächster Woche, von nächstem Monat, vom nächsten Jahr und so weiter.“
Exkurs: Warum habe ich keine 5 Sterne für dieses Buch gegeben?
5 Sterne gibt es bei bookbeaches grundsätzlich für Bücher, die für uns ein absolutes Musst-Read für jedermann sind. Stephanies Buch und ihre Geschichte haben mich zutiefst beeindruckt, der Weg ist aber sicherlich nicht jedermanns Sache - und das ist auch ok und ändert vermutlich nichts am Level der Inspiration, das man verspüren wird.
Jedoch hätte ich mir zwei Dinge gewünscht:
Zum Einen behandeln 90% des Buches das Thema Mindset, obwohl man den letzten Seiten anmerkt, dass sie auch zum Thema Kundengewinnung, sich selbst verkaufen und dem richtigen Storytelling viiiiiel zu sagen hat - vielleicht Stoff für ein nächstes Buch? Zum Anderen beinhalten ihre Geschichten häufig eine Definition von Erfolg, die stark materiell geprägt ist. Es ist sicher nicht ihre primäre Absicht, aber sie malt (zumindest bei mir) die Annahme, man müsse sich eingestehen, auch gerne Porsche zu fahren und Louis Vitton zu tragen, sonst hätte man noch das falsche Money Mindset - eine Annahme, die bei mir als eher minimalistisch geprägtem Menschen, der reich werden möchte, um der Freiheiten, nicht der Statussymbole Willen, an der ein oder anderen Stelle etwas anstieß.
Wenn man darüber hinwegliest und zudem noch mit ihrem sehr speziellen, nahbaren Schreibstil zurechtkommt, ist das Buch eine absolute Empfehlung!
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Der Text verwendet im Folgenden wegen der besseren Lesbarkeit nur die männliche Bezeichnungen; selbstverständlich sind damit auch alle anderen Geschlechter angesprochen, männlich, weiblich und divers.
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